Zahnärztliche Füllungen

Ein kariöser Zahn kann -wenn nicht zu stark zerstört- wieder aufgebaut werden. Dabei wird das weiche Zahnmaterial herausgebohrt (Karies= Zahnfäulnis). Der Wiederaufbau des Zahnes erfolgt mit einer plastischen Füllung oder mit einem zahntechnischen passgenauen Werkstück.



Kunststofffüllung (Composite)

Für kleinere Defekte werden heute meist Kunststofffüllungen (Composite) eingesetzt. Dieses Füllungsmaterial kann aber nur beim wenig zerstörten oder beim erstmals präparierten Zahn ohne Nachteile angewendet werden. Eine Amalgamkavität sollte daher nicht einfach mit Kunststoff aufgefüllt werden. Lassen Sie sich vom Zahnarzt gut beraten. Amalgamfüllungen werden in unseren Praxen nichtmehr angewendet, da diese gegenüber neueren Materialien nachteilig sind.


Soll das Amalgam entfernt werden?

Das ist nicht unbedingt nötig. Amalgam ist ein inerter Werkstoff mit sehr guten Eigenschaften. Er enthält Quecksilber, Kupfer, Silber und Zink. Für das oft kritisierte Quecksilber in metallischer Form (also in der Amalgamfüllung) gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis der Toxizität. Geschluckte metallische Partikel können vom Magen-Darm-Trakt nicht aufgenommen werden und haben eine Halbwertszeit (=Verweildauer im Körper, bis zur halben Menge) von 1-2 Tagen. Hingegen kann Quecksilber über die Atmung oder mit der Nahrung aufgenommen werden, wenn das Quecksilber chemisch an eine Stoffgruppe (zB Methyl-Quecksilber) gebunden ist. Diese Anbindung geschieht in der Lunge beim Einatmen von Quecksilberdampf oder in den Gewässern über die Nahrungskette (Bakterien-Plankton-Fisch-Mensch). Es ist also wichtig, Quecksilber fachgerecht zu entsorgen. Die Zahnarztpraxen in der Schweiz müssen mit  Amalgamabscheidern ausgerüstet sein. Die Hauptaufnahmequelle des Schwermetalls Quecksilber geschieht also über die Nahrung und nicht über Amalgamfüllungen. Diese Halbwertszeit von organisch-gebundenem Quecksilber beträgt 3-4 Monate.
 


Füllung
Der Zahnarzt stopft ein plastisches Material in den Zahn, welches aushärtet

Inlay
"Einlegen" einer vom Zahntechniker gefertigten Füllung

Plastisch
Amalgam, Kunststoffe

Technisch
Kunststoffe, Keramiken

Füllungsmaterialien

Amalgam
Vorteile: Preis, Stabilität, Lebensdauer
Nachteile: Ästhetik, Angst vor Quecksilber

Kunststoff
Vorteile: Ästhetik, Preis
Nachteile: Verschleiss, Lebensdauer

Goldinlay
Vorteile: Klassiker, Lebensdauer
Nachteile: Nicht zahnfarbig, Kosten, Metalle leiten Wärme und Kälte

Indirektes Kunststoffinlay
Vorteile: Zahnfarbige Laborfüllung, stabil
Nachteile: teurer als Kunststoff-Füllungen

Indirektes Keramikinlay
Vorteile: Ästhetik perfekt, druckfest
Nachteile: Befestigung geht nicht überall, Kosten